Dividenden-Aktien bieten Anlegern die Möglichkeit, regelmäßige Ausschüttungen zu erhalten und langfristig vom Zinseszinseffekt zu profitieren. Doch nicht jeder Online-Broker eignet sich gleich gut für Dividenden-Strategien. In diesem umfassenden Vergleich zeigen wir dir, welche Anbieter die besten Konditionen für Dividenden-Investoren bieten und worauf du bei der Brokerwahl achten solltest.

Was macht einen Broker dividendenfreundlich?

Ein guter Dividenden-Broker zeichnet sich durch mehrere Faktoren aus, die speziell für Dividenden-Investoren relevant sind. Die wichtigsten Kriterien sind niedrige oder keine Gebühren bei Dividendenausschüttungen, eine breite Auswahl an dividendenstarken Aktien und ETFs sowie idealerweise die Möglichkeit zur automatischen Wiederanlage der Dividenden.

Darüber hinaus sollte der Broker eine übersichtliche Darstellung der Dividendenhistorie bieten und steuerliche Aspekte automatisch abwickeln. Besonders wichtig ist auch der Zugang zu internationalen Märkten, da viele der besten Dividenden-Aktien außerhalb Deutschlands notiert sind.

Die Währungsumrechnungsgebühren spielen eine entscheidende Rolle, wenn du in ausländische dividendenstarke Aktien investieren möchtest. Hier können sich schnell höhere Kosten anhäufen, die deine Dividendenrendite schmälern.

Die besten Broker für Dividenden-Aktien im Detail

Scalable Capital – Der Testsieger für Dividenden-Investoren

Scalable Capital hat sich als einer der besten Anbieter für Dividenden-Strategien etabliert. Im kostenlosen PRIME-Broker-Modell erhältst du Zugang zu über 7.500 Aktien und 2.500 ETFs ohne Ordergebühren. Besonders attraktiv sind die kostenlosen ETF-Sparpläne auf über 2.000 ETFs, darunter viele dividendenfokussierte Fonds.

Der Broker bietet eine automatische Wiederanlage-Funktion für ETF-Dividenden und eine übersichtliche Darstellung aller Ausschüttungen in der App. Währungsumrechnungsgebühren fallen nicht an, was bei US-Dividenden-Aktien einen erheblichen Kostenvorteil bedeutet. Die Steuerabwicklung erfolgt automatisch, und du erhältst alle relevanten Steuerdokumente digital.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, Bruchstücke von Aktien zu kaufen. So kannst du auch teure Dividenden-Aristokraten wie Berkshire Hathaway oder Microsoft mit kleineren Beträgen besparen und von deren regelmäßigen Ausschüttungen profitieren.

Trade Republic – Günstig und übersichtlich

Trade Republic punktet mit einer der benutzerfreundlichsten Trading-Apps am Markt und sehr niedrigen Kosten. Dividendenausschüttungen werden kostenfrei auf dein Verrechnungskonto gutgeschrieben, und die App zeigt dir übersichtlich alle erhaltenen Dividenden an.

Der Broker bietet Zugang zu über 9.000 Aktien und 1.500 ETFs. Besonders attraktiv sind die kostenlosen ETF-Sparpläne, mit denen du systematisch in dividendenstarke ETFs investieren kannst. Die 4% Zinsen auf nicht investiertes Guthaben sind ein zusätzlicher Bonus für Dividenden-Investoren, die ihre Ausschüttungen zunächst ansammeln möchten.

Ein kleiner Nachteil ist das Fehlen einer automatischen Wiederanlage-Funktion für Einzelaktien. Du musst Dividenden manuell reinvestieren, was bei größeren Portfolios zeitaufwändig werden kann. Dafür sind die Währungsumrechnungsgebühren mit 1% noch moderat.

comdirect – Der Allrounder mit Premium-Service

Die comdirect eignet sich besonders für erfahrene Dividenden-Investoren, die Wert auf umfangreiche Research-Tools und persönlichen Service legen. Der Broker bietet Zugang zu allen wichtigen internationalen Börsen und eine der größten Aktienauswahlen am deutschen Markt.

Hervorzuheben ist die automatische Wiederanlage-Funktion für viele Aktien und ETFs sowie die detaillierte Dividendenhistorie im Online-Banking. Die Steuerabwicklung ist vorbildlich, und du erhältst ausführliche Steuerdokumente für die jährliche Steuererklärung.

Die Ordergebühren von 4,90 Euro plus 0,25% des Ordervolumens sind höher als bei Neo-Brokern, dafür erhältst du aber auch eine persönliche Beratung und Zugang zu exklusiven Analysen und Marktberichten, die bei der Dividenden-Aktienauswahl helfen können.

ING – Solide Konditionen für Langfrist-Anleger

Die ING Deutschland punktet mit einer soliden Gebührenstruktur und einem breiten Produktangebot. Dividendenausschüttungen sind kostenfrei, und der Broker bietet über 700 kostenlose ETF-Sparpläne an, darunter viele dividendenfokussierte Fonds.

Besonders attraktiv ist die Kombination aus Depot und Girokonto, was die Verwaltung deiner Dividenden-Erträge vereinfacht. Die Bank bietet auch eine automatische Wiederanlage für ETF-Sparpläne und eine übersichtliche Darstellung aller Erträge.

Die Ordergebühren von 4,90 Euro sind moderat, und ab 500 Euro Ordervolumen entfällt das Mindestentgelt. Für Dividenden-Investoren, die regelmäßig größere Beträge investieren, ist die ING eine kostengünstige Alternative zu den Premium-Brokern.

Dividenden-ETFs vs. Einzelaktien: Was passt zu welchem Broker?

Die Wahl zwischen Dividenden-ETFs und Einzelaktien hängt stark von deiner Anlagestrategie und deinem verfügbaren Kapital ab. ETFs bieten den Vorteil der automatischen Diversifikation und sind bei fast allen Brokern als kostenlose Sparpläne verfügbar.

Für Einsteiger empfehlen sich breit diversifizierte Dividenden-ETFs wie der Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield oder der iShares STOXX Global Select Dividend 100. Diese Fonds investieren in hunderte dividendenstarke Unternehmen weltweit und reduzieren das Einzelaktienrisiko erheblich. Welcher Broker sich am besten für Anfänger eignet, erfährst du in unserem separaten Guide.

Erfahrene Anleger können sich gezielt Dividenden-Aristokraten wie Johnson & Johnson, Coca-Cola oder Procter & Gamble ins Depot holen. Diese Unternehmen haben ihre Dividenden über Jahrzehnte kontinuierlich erhöht und gelten als besonders verlässliche Dividendenzahler.

Bei der Brokerwahl solltest du bedenken, dass ETF-Sparpläne bei Neo-Brokern meist kostenlos sind, während für Einzelaktien-Käufe immer Ordergebühren anfallen. Einen detaillierten Überblick über die besten Broker für ETF-Sparpläne findest du in unserem separaten Vergleich. Für systematische ETF-Sparpläne sind daher Trade Republic oder Scalable Capital ideal, während für aktive Einzelaktien-Strategien auch comdirect oder ING interessant sein können.

Steuerliche Aspekte bei Dividenden-Investments

Die steuerliche Behandlung von Dividenden ist ein wichtiger Faktor bei der Brokerwahl. Deutsche Broker führen die Abgeltungsteuer von 25% plus Solidaritätszuschlag automatisch ab und stellen dir alle relevanten Steuerdokumente zur Verfügung.

Bei ausländischen Dividenden wird oft Quellensteuer im Herkunftsland einbehalten. Deutsche Broker rechnen diese meist automatisch mit der deutschen Abgeltungsteuer ab, sodass du keine doppelte Besteuerung erleidest. Die Details der Quellensteuerverrechnung findest du in der jährlichen Steuerbescheinigung.

Der Sparer-Pauschbetrag von 1.000 Euro pro Jahr (2.000 Euro bei Verheirateten) gilt auch für Dividenden-Erträge. Diesen Freibetrag solltest du unbedingt bei deinem Broker hinterlegen, damit nicht unnötig Steuern abgeführt werden.

Für die Optimierung deiner Steuerlast kann es sinnvoll sein, thesaurierende ETFs zu nutzen, die Dividenden automatisch wieder anlegen. So profitierst du vom Zinseszinseffekt, ohne sofort Steuern zahlen zu müssen.

Automatische Wiederanlage und DRIP-Programme

Die automatische Wiederanlage von Dividenden ist ein mächtiges Instrument für den langfristigen Vermögensaufbau. Durch den Zinseszinseffekt können sich auch kleine Dividenden über die Jahre zu beträchtlichen Summen entwickeln.

Scalable Capital bietet für viele ETFs und einige Aktien automatische Wiederanlage-Programme an. Du kannst einstellen, dass Dividenden automatisch in dieselbe Position reinvestiert werden, ohne dass weitere Ordergebühren anfallen.

Bei Trade Republic musst du Dividenden manuell reinvestieren, was bei einem diversifizierten Portfolio zeitaufwändig werden kann. Dafür bietet der Broker die Möglichkeit, auch Bruchstücke von Aktien zu kaufen, was die Reinvestition kleinerer Dividenden ermöglicht.

Die comdirect hat eines der umfangreichsten DRIP-Programme in Deutschland und ermöglicht die automatische Wiederanlage bei hunderten von Aktien und ETFs. Das ist besonders vorteilhaft für Anleger mit größeren Portfolios und regelmäßigen Dividenden-Einkünften.

Internationale Dividenden-Aktien: Zugang und Kosten

Viele der besten Dividenden-Aktien sind außerhalb Deutschlands notiert, insbesondere in den USA. Amerikanische Dividenden-Aristokraten wie Apple, Microsoft oder Coca-Cola zahlen oft quartalsweise Dividenden und haben eine lange Geschichte steigender Ausschüttungen.

Der Zugang zu internationalen Märkten ist bei allen großen deutschen Brokern gegeben, jedoch unterscheiden sich die Kosten erheblich. Trade Republic und Scalable Capital bieten Zugang zu den wichtigsten US-Aktien ohne zusätzliche Börsengebühren, während traditionelle Broker oft höhere Gebühren für Auslandsbörsen verlangen.

Besonders wichtig sind die Währungsumrechnungsgebühren. Bei Scalable Capital fallen diese komplett weg, Trade Republic verlangt 1%, und traditionelle Broker oft 1,25% oder mehr. Diese Gebühren können deine Dividendenrendite erheblich schmälern, besonders bei regelmäßigen kleineren Investitionen.

Die Quellensteuerverrechnung funktioniert bei allen deutschen Brokern automatisch. Du musst dir also keine Gedanken über komplizierte Steueranträge im Ausland machen.

Dividenden-Tools und Portfolio-Tracking

Ein guter Dividenden-Broker sollte dir Tools zur Überwachung deiner Dividenden-Performance bieten. Scalable Capital und Trade Republic zeigen in ihren Apps übersichtlich alle erhaltenen Dividenden und deren Entwicklung über die Zeit an.

Für eine detailliertere Analyse können externe Tools wie Portfolio Performance oder DivTracker hilfreich sein. Diese Programme lassen sich mit den meisten Brokern synchronisieren und bieten umfangreiche Statistiken zu deinen Dividenden-Erträgen.

Die comdirect bietet im Online-Banking eine der detailliertesten Dividenden-Übersichten mit historischen Daten und Prognosen. Das ist besonders wertvoll für Anleger, die ihre Dividenden-Strategie systematisch optimieren möchten.

Wichtig ist auch die Benachrichtigungsfunktion für anstehende Dividenden-Termine. So kannst du deine Liquiditätsplanung entsprechend ausrichten und eventuelle Reinvestitionen vorbereiten.

Fazit: Der beste Broker für deine Dividenden-Strategie

Die Wahl des richtigen Brokers hängt stark von deiner individuellen Dividenden-Strategie ab. Für Einsteiger und ETF-orientierte Anleger ist Scalable Capital mit seinem kostenlosen PRIME-Broker-Modell die beste Wahl. Du profitierst von kostenlosen Sparplänen, automatischer Wiederanlage und wegfallenden Währungsgebühren.

Trade Republic eignet sich hervorragend für preisbewusste Anleger, die hauptsächlich deutsche und US-amerikanische Dividenden-Aktien kaufen möchten. Die benutzerfreundliche App und die niedrigen Kosten machen den Broker zur idealen Wahl für jüngere Dividenden-Investoren.

Für erfahrene Anleger mit größeren Portfolios und dem Wunsch nach umfangreichen Research-Tools ist die comdirect trotz höherer Gebühren eine Überlegung wert. Die automatischen Wiederanlage-Programme und der persönliche Service rechtfertigen die Mehrkosten für viele Anleger.

Letztendlich solltest du deinen Broker basierend auf deinem Anlagestil, der gewünschten Produktauswahl und den für dich relevanten Gebühren auswählen. Alle hier vorgestellten Broker eignen sich grundsätzlich für Dividenden-Strategien – die Unterschiede liegen in den Details und persönlichen Präferenzen. Falls du bereits ein teures Depot hast, zeigt dir unser Depot-Wechsel Guide, wie du kostenlos zu einem besseren Anbieter wechselst.